Junge Welt: uranio nelle urine dei soldati in Kosovo? (31 marzo)
 
Interview
31.03.2000
Do they have uranium in the urine?
jW lieutenant colonel Klaus asked vulture, press speaker in the KFOR sector south in Prizren

F: In the passed week NATO Secretary-General George Robertson has admitted for the first time that with the war against Yugoslavia ammunition with depleted uranium (Depleted Uranium - DU) was inserted. Federal Minister of Defense Rudolf Scharping comes because of its knausrigen information policy into things uranium ammunition ever more into the public criticism. Informed the soldiers of the German Federal Armed Forces are used in the Kosovo about the application of this high-poisonous ammunition and the debate which was inflamed now?

The information magnified the importance of at present by the press is already for a long time well-known the soldiers from the principle, used in the Kosovo. The surfaces concerned were examined listed and with measuring instruments concerning increased jet values. The jet values, which were measured there by appropriate technical personnel with special devices, are under the natural radiation, which are available in the Kosovo or also in Germany in certain regions. The current reports are not anything basically new for our soldiers.

F: It prevails thus no uncertainty or unrest in the troop because of possible health late sequences of the Kosovo application?

No, absolutely not. As already said the values were measured and the appropriate areas were indicated. To that extent they are well-known. There is thus no reason for unrest.

F: Is called that, which are with DU ammunition fired at areas, in which according to an above average low radioactivity prevails to your predicate, locked off and may not will enter, or as one deals with these areas?

They are listed, but not particularly characterized. That is not necessary also. The endangerment, which proceeds from this ammunition used there, is insignificant after our knowledge level - if one at all of endangerment to speak can. The soldiers know. They were instructed accordingly about it. Endangerment exists then only if poisonous particles, which settled after the tank bombardment, come into the breath cycle. So that however an endangerment occurs, they would have to clean-bite into this area, in order to take up sufficient material.

F: The Health Office of the German Federal Armed Forces suggested letting Pinkelproben of the soldiers examine with the institute for radiation protection in Munich on uranium. Experts warn however rather of the highly toxic consequences of the DU application and fewer of the radioactive endangerment, which proceeds from the ammunition. From the Iraq health consequences are such as deformations with newborn children, increased number of abortions, increased leukaemia rate etc. admit become, after the highly toxic particles of the DU ammunition arrived into the food chain, for example over the groundwater. On the part of the German Federal Armed Forces or the Ministry of Defense were appropriate precautionary measures taken?

According to our realization the endangerment is insignificant. Appropriate information was passed on nevertheless to our soldiers. Not only to the soldiers, but also to the civilian population, which lies there within this area. The people are informed about a possible endangerment and deal with it. There is no cause for us to take in any form additional measures. We here locally regard the rather panic-like reports in the German press rather with astonishment.

F: The so-called Gulf War syndrome is not completely investigated yet. Among other things it is attributed to the application by DU ammunition. That is called nevertheless however, it is so harmless perhaps not everything, as sounds now momentary by the Ministry of Defense or with you. Is the fact that one abgewiegelt situated in the political logic, but is actually justifiable it before the soldiers and the population in the Kosovo?

That there are always different voices, that is you exactly the same as me surely not unknown. I can refer now only to our realizations and our precautionary measures. We followed both in relation to the kosovo population and opposite our soldiers of our duty to supply information. After our evaluation of the position the endangerment is insignificant. They must in addition also see that since the application of the ammunition now almost one year passed. Duch the influences of the weather would have been thus additionally down-reduced an endangerment - if the ammunition would at all dangerously have affected itself.

F: In Prizren thus nobody became ill because of the uranium ammunition?

No. As far as admits to me is, there are also still no ill messages from other areas of the multinational troops. After the first reports emerged, I have me expressly also still times at the other brigades in the Kosovo, which Americans, Franzosen, Italienern and the British inquires. There is no remarkablenesses also there with soldiers, who drove if necessary by the areas concerned or in the framework from reconstruction measures in these areas were.

Interview: Ruediger Goebel

junge Welt 
Interview
31.03.2000
Haben Sie Uran im Urin?
http://www.jungewelt.de/2000/03-31/012.shtml
jW fragte Oberstleutnant Klaus Geier, Pressesprecher im KFOR-Sektor Süd in Prizren

F: In der vergangenen Woche hat NATO-Generalsekretär George Robertson erstmals eingestanden, daß beim Krieg gegen Jugoslawien Munition mit abgereichertem Uran (Depleted Uranium - DU) eingesetzt wurde. Bundesverteidigungsminister Rudolf Scharping gerät wegen seiner knausrigen Informationspolitik in Sachen Uran-Munition immer mehr in die öffentliche Kritik. Sind die im Kosovo eingesetzten Soldaten der Bundeswehr über den Einsatz dieser hochgiftigen Munition und die nun entbrannte Debatte informiert?

Die gegenwärtig von der Presse hochgespielten Informationen sind den im Kosovo eingesetzten Soldaten vom Grundsatz her schon seit langem bekannt. Die betroffenen Flächen sind katalogisiert und mit Meßgeräten bezüglich erhöhter Strahlenwerte untersucht worden. Die Strahlenwerte, die dort von entsprechendem Fachpersonal mit Spezialgeräten gemessen worden sind, liegen unter der natürlichen Strahlung, die im Kosovo oder auch in Deutschland in bestimmten Regionen vorhanden sind. Die jetzigen Berichte sind nichts grundsätzlich Neues für unsere Soldaten.

F: Es herrscht also keine Unsicherheit oder Unruhe in der Truppe wegen möglicher gesundheitlicher Spätfolgen des Kosovo-Einsatzes?

Nein, absolut nicht. Wie bereits gesagt sind die Werte gemessen und die entsprechenden Gebiete gekennzeichnet worden. Insofern sind sie bekannt. Es gibt also keinen Grund für Unruhe.

F: Heißt das, die mit DU-Munition beschossenen Gebiete, in denen Ihrer Aussage zufolge eine überdurchschnittlich niedrige Radioaktivität herrscht, sind abgesperrt worden und dürfen nicht betreten werden, oder wie geht man mit diesen Gebieten um?

Sie sind katalogisiert, aber nicht speziell gekennzeichnet. Das ist auch nicht notwendig. Die Gefährdung, die von dieser dort eingesetzten Munition ausgeht, ist nach unserem Erkenntnisstand minimal - wenn man überhaupt von Gefährdung sprechen kann. Das wissen die Soldaten. Sie sind darüber entsprechend belehrt worden. Gefährdung besteht ja nur dann, wenn giftige Partikel, die sich nach dem Panzerbeschuß etwa abgelagert haben, in den Atemkreislauf kommen. Damit aber eine Gefährdung auftritt, müßten sie schon in diesen Bereich reinbeißen, um genügend Material aufzunehmen.

F: Der Sanitätsdienst der Bundeswehr hat vorgeschlagen, Pinkelproben der Soldaten beim Institut für Strahlenschutz in München auf Uran untersuchen zu lassen. Experten warnen jedoch eher vor den hochtoxischen Folgen des DU-Einsatzes und weniger vor der radioaktiven Gefährdung, die von der Munition ausgeht. Aus dem Irak sind gesundheitliche Folgen wie Mißbildungen bei Neugeborenen, erhöhte Anzahl von Fehlgeburten, erhöhte Leukämierate etc. bekannt geworden, nachdem die hochtoxischen Partikel der DU-Munition in die Nahrungskette gelangten, beispielsweise über das Grundwasser. Sind seitens der Bundeswehr oder des Verteidigungsministeriums entsprechende Vorsichtsmaßnahmen getroffen worden?

Unserer Erkenntnis zufolge ist die Gefährdung minimal. Dennoch sind entsprechende Informationen an unsere Soldaten weitergegeben worden. Nicht nur an die Soldaten, sondern auch an die Zivilbevölkerung, die sich dort in diesem Bereich bewegt. Die Leute sind über eine mögliche Gefährdung informiert und gehen damit um. Es gibt keinen Anlaß für uns, in irgendeiner Form zusätzliche Maßnahmen zu treffen. Wir hier vor Ort betrachten die eher panikartigen Berichte in der deutschen Presse eher mit Erstaunen.

F: Das sogenannte Golfkriegs-Syndrom ist noch immer nicht gänzlich erforscht. Unter anderem wird es auf den Einsatz von DU-Munition zurückgeführt. Das heißt doch aber, es ist vielleicht nicht alles so harmlos, wie das jetzt momentan vom Verteidigungsministerium oder bei Ihnen klingt. Daß abgewiegelt wird, liegt in der politischen Logik, aber ist es vor den Soldaten und der Bevölkerung im Kosovo tatsächlich vertretbar?

Daß es immer unterschiedliche Stimmen gibt, das ist Ihnen genauso wie mir sicherlich nicht unbekannt. Ich kann mich jetzt nur auf unsere Erkenntnisse und unsere Vorsichtsmaßnahmen beziehen. Wir sind sowohl gegenüber der kosovarischen Bevölkerung als auch gegenüber unseren Soldaten unserer Informationspflicht nachgekommen. Nach unserer Bewertung der Lage ist die Gefährdung minimal. Sie müssen zudem auch sehen, daß seit dem Einsatz der Munition ja nun fast ein Jahr vergangen ist. Duch die Witterungseinflüsse wäre eine Gefährdung also zusätzlich herabgemindert worden - wenn sich die Munition überhaupt gefährlich ausgewirkt hätte.

F: In Prizren ist also niemand wegen der Uran-Munition krank geworden?

Nein. Soweit mir bekannt ist, gibt es auch noch keine Krankmeldungen aus anderen Bereichen der multinationalen Truppen. Nachdem die ersten Berichte aufgetaucht sind, habe ich mich ausdrücklich auch noch mal bei den anderen Brigaden im Kosovo, den Amerikanern, Franzosen, Italienern und den Briten erkundigt. Auch dort gibt es keine Auffälligkeiten bei Soldaten, die gegebenenfalls durch die betroffenen Gebiete gefahren sind oder sich im Rahmen von Wiederaufbaumaßnahmen in diesen Gebieten aufgehalten haben.

Interview: Rüdiger Göbel