Berliner Morgenpost, 29 gennaio
Standortschließungen der Bundeswehr: Zwang zum Sparen
http://www.berliner-morgenpost.de/archiv2001/010129/meinung/story388303.html
Von Frank E. Lippold

Dem Verteidigungsminister ist manches anzukreiden: etwa eine miserable Informationspolitik zur Uran-Munition. Doch wo Scharping recht tut, sollte man das ebenso registrieren. Etwa bei der Schließung von Standorten der Bundeswehr. Dafür gibt es mehrere zwingende Gründe. Vor allem erlaubt es eine verbesserte Sicherheitslage, den Truppenumfang - selbst bei erhöhten internationalen Anforderungen - zu reduzieren. Weniger Soldaten bedingen aber eben auch weniger Kasernen. Zudem müssen die Streitkräfte, schon aus fiskalischen Zwängen, sparen und die so gewonnen Finanzen für ihre dringend gebotene Modernisierung einsetzen.

Die Reform der Bundeswehr bliebe ohne die Ausdünnung ihrer Standortkarte ein Torso. Scharping hat sich die Entscheidungsfindung nicht leicht gemacht; er hat die Länder einbezogen. Ihm deshalb im Umgang mit seiner brisanten Streichliste erneute Geheimniskrämerei vorzuwerfen, ist unredlich. Für Kommunen, die es letztlich trifft, wird der Abzug von Soldaten, mithin der Verlust an Wirtschaftskraft folgenschwer. Aber er ist notwendig - ebenso die beherzte, konstruktive Suche nach der Lösung der damit entstehenden regionalen Probleme.



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http://www.berliner-morgenpost.de/archiv2001/010127/feuilleton/story387794.html